Lotte Hofmann Stiftung für Textilkunst
Lotte Hofmann
Lotte Hofmann an der Nähmaschine

Lotte Hofmann –
Leben und Werk

Anlässlich des 90sten Geburtstages von Lotte Hofmann widmete das Badische Landesmuseum in Karlsruhe Lotte Hofmann (1907 – 1981) vom 14. Dezember 1997 bis 22. Februar 1998  eine Einzelausstellung. Für diese Ausstellung wurde ein erstes Werkverzeichnis erstellt, und die meisten der Arbeiten, die auf dieser Website zu sehen sind, wurden in dieser Ausstellung gezeigt. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Thematisch beschäftigte sich Lotte Hofmann vorwiegend mit floralen und figürlichen Motiven sowie Landschafts- und Städteansichten, die sie unterschiedlich stark abstrahierte. So schuf sie neben Wandbehängen in fast naturalistischer Darstellung gleichzeitig abstrakte Reliefbilder.

Die Arbeiten Lotte Hofmanns zeichnen sich durch einen vielseitigen, offenen Umgang mit den Materialien aus. Fundiert ausgebildet als Schneiderin und Stickmeisterin, experimentierte Lotte Hofmann mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten der Applikation zur Umsetzung ihrer künstlerischen Ideen. Typisch für Lotte Hofmanns Werke ist die sogenannte „Fleckle“-Technik, bei der mehrere aus bis zu 20 Stofflagen bestehende kleine Quadrate, deren Rand ausgefranst ist, auf einen Grundstoff aufgenäht werden.

Auch über die Stickerei fand Lotte Hofmann neue Ausdrucksmittel in der freien Gestaltung mit Farben, Materialien und Techniken. Bald nach der Eröffnung ihres Ateliers (1946) nahm sie die bereits in Berlin begonnenen Versuche, mit der Maschine zu sticken, wieder auf, weil sie auch hier nach neuen gestalterischen Wegen suchte. Schon ihre ersten Arbeiten mit der Nähmaschine brachten ihr bald bedeutende öffentliche Aufträge wie beispielsweise den Bühnenvorhang für den Beethoven-Saal der Liederhalle in Stuttgart 1956. Es folgten im Laufe der Jahre weitere große Theatervorhänge für die Staatstheater in Kassel und Fulda, die Rheingoldhalle in Mainz und das Kleine Haus des Württembergischen Staatstheaters. Teilweise beschäftigte Lotte Hofmann bis zu sechs Mitarbeiterinnen und zusätzlich Heimarbeiterinnen in ihrem Atelier.

Vita

  1. 27. Juli 1907 – geboren in Karlsruhe
  2. 1924-1930 – Ausbildung als Gewerbeoberlehrerin für Kunsthandarbeit und Zeichnen
  3. in Hamburg – Potsdam – Berlin
  4. 1927-1930 – Kurse bei Prof. Itten, Berlin
  5. 1931-1932 – Gewerbeoberlehrerin in Bonn
  6. 1932-1933 – Leiterin der Staatlichen Schlesischen Stickschule in Mittelwalde/Schlesien
  7. 1933-1945 – Gewerbeoberlehrerin an der Ostpreußischen Mädchengewerbe-Oberschule in Königsberg/Ostpreußen
  8. 1942 – Meisterprüfung als Stickermeisterin
  9. 1945 – Flucht aus Königsberg/Ostpreußen
  10. 1946 – Gründung der LO-HO-WERKSTÄTTE in Oberrot-Hausen
  11. 1978 – Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande
  12. 03.11.1981 – in Schwäbisch Hall verstorben

Auszeichnungen

  • 1954 – Staatspreis Baden-Württemberg, Baden-Baden
  • 1954 – Goldmedaille Triennale, Mailand
  • 1957 – Staatspreis Baden-Württemberg, Mannheim
  • 1958 – Ehren-Diplom, Florenz
  • 1958 – Goldmedaille Handwerksmesse, München
  • 1958 – Etoile d’Or, Weltausstellung Brüssel
  • 1958 – Staatspreis Baden-Württemberg, Friedrichshafen
  • 1960 – Auszeichnung Int. Kunsthandwerk, Stuttgart
  • 1961 – Hessischer Staatspreis, Frankfurt
  • 1963 – Auszeichnung Int. Kunsthandwerk, Stuttgart

Ausstellungen

  1. Laufend im In- und Ausland und bei Ausstellungen des Kunsthandwerks

Ankäufe für Museen

  1. Landesgewerbeamt Stuttgart
  2. Museum Oldenburg
  3. Kunstgewerbemuseum Köln
  4. Museum der Veste Coburg
  5. Landesmuseum Karlsruhe

Aufträge Schmuckvorhänge

  • Liederhalle Stuttgart
  • Staatstheater Kassel
  • Kleines Haus Stuttgart
  • Rheingoldhalle Mainz
  • Theater Ulm
  • Theater Fulda
  • Kurtheater Kissingen
  • Neubausaal Schwäbisch Hall

Aufträge Wandteppiche

  • Johanniterhaus Bubikon/Zürich
  • Hilton Hotel Mainz
  • Hilton Hotel-Ballsaal Düsseldorf
  • Sanatorium St. Marien Bellingen
  • Sparkassenverlag Stuttgart-Vaihingen
  • Landeszentralbank Stuttgart
  • Landeszentralbank Waiblingen
  • Landeskreditbank Stuttgart
  • Paramente für verschiedene Kirchen
  • Wandteppiche für Privathäuser