Am 18. August 2006 wurde in Hannover der Lotte Hofmann
Gedächtnispreis für Textilkunst an die Tapisseriekünstlerin
Gabriele Grosse vergeben. Die Preisvergabe ist mit einer
Werkschau in der Handwerksform Hannover verbunden gewesen.

Gabriele Grosse, Foto:
Handwerksform Hannover
Ausstellungsdauer:
18. August 2006 bis zum 30.
August 2006
Über Gabriele
Grosse
Gabriele
Grosse wurde 1942 in Hannover geboren. Sie studierte an der
Staatlichen Kunstakademie Karlsruhe Malerei und
Gobelinweberei, war Meisterschülerin für freie Grafik an der
Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und ist seit 1967
freischaffend in Düsseldorf tätig. Sie ist
Staatspreisträgerin der Länder Bayern (1970) und
Nordrhein-Westfalen (1971) sowie Rom-Preisträgerin 1973-1974
(Villa Massimo). Zudem wurde Gabriele Grosse 1989 mit einer
Ausstellung in Schloss Gottorf - Schleswig-Holsteinisches
Landesmuseum geehrt.

Gabriele Grosse, Foto:
Handwerksform Hannover
Die Arbeiten
von Gabriele Grosse sind in vielen deutschen Sammlungen zu
finden. So ist sie unter anderem im Kunstgewerbemuseum
Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz in Berlin, im
Kunstmuseum Düsseldorf, im Museum für Kunst und Gewerbe in
Hamburg, im Museum für angewandte Kunst der Stadt Köln, dem
Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, den Städtischen Kunstsammlungen Karlsruhe, im
Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte Oldenburg, im
Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück und in der
Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel vertreten.

Gabriele Grosse, Foto:
Handwerksform Hannover
Auftragsarbeiten und Tapisseriewände im Bereich der
Architektur sind von ihr unter anderem in Augsburg,
Baden-Baden, Bonn, Braunschweig, Bremen, Dortmund,
Düsseldorf, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Karlsruhe, Köln,
Mönchengladbach, Oberhausen, Riad, Stuttgart und Washington
zu sehen. In jüngster Zeit hat sie durch eine großflächige,
aus drei Teilen bestehende Tapisserie mit dem Titel
„Gezeitenkantilene“ auf sich aufmerksam gemacht. Dieses
Werk, das eine große, sich auftürmende Woge zeigt, wurde
eigens für den Sitzungssaal des Kreises Nordfriesland in
Husum komponiert.
Obwohl die
Tapisseriekunst im frühen 20. Jahrhundert im Deutschen
Werkbund und im Bauhaus in Weimar und Dessau eine
Renaissance erlebte, haben nach dem Zweiten Weltkrieg nur
wenige Künstler dieses Medium in den Mittelpunkt ihrer
Arbeit gestellt. Gabriele Grosse bildet hier eine der
wenigen Ausnahmen. Sie nimmt unter den Textilkünstlerinnen
der Bundesrepublik Deutschland, die die Tradition des
Gobelins fortsetzen und mit neuem Leben erfüllen, eine
führende Stellung ein. Vor diesem Hintergrund hat sich die
Lotte-Hofmann-Gedächtnisstiftung für Textilkunst entschieden
den mit 5.000 Euro dotierten Preis 2006 an Gabriele Grosse
zu vergeben, um das inzwischen mehr als drei Jahrzehnte
umfassende Werk der auch international renommierten
Tapisseriekünstlerin nachhaltig zu würdigen.
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